Über den Podcast



Am 14. September 2020 ging die erste Folge vom Harry Potter Bookcast online. Doch die Geschichte des Podcasts beginnt schon eine Weile davor. Genauer gesagt startet die Geschichte im April 2020. Damals war Corona in seiner Hochkonjunktur, ein Lockdown folgte dem anderen. Ich hatte damals meinen Job verloren, hatte also sehr viel Zeit zuhause. Psychisch ging es mir auch nicht besonders gut zu dieser Zeit. Das war der Grund, weshalb ich damals meinen TikTok – Kanal blackdiagon ins Leben rief, und anfing, Kurzvideos über Harry Potter zu erstellen.
Schon damals wollte ich eine Videoreihe über die Harry Potter Bücher machen und alle Unterschiede zu den Filmen aufzählen. Da man zu dieser Zeit auf TikTok nur Videos hochladen konnte, die kürzer als eine Minute waren, musste eine andere Plattform her. Und so lud ich auf meinem alten YouTube-Kanal zwei Videos hoch, in denen ich die Unterschiede von Buch und Film zu Teil 1 und Teil 2 erörterte.
Doch schnell stieß ich an meine Grenzen. Es waren einfach zu viele Unterschiede, die Skripte, die ich damals noch von Hand anfertigte, waren einfach zu lang. Und so kam mir die Idee, dass es doch eine coole Idee wäre, das als Podcast zu machen, in dem ich Kapitel für Kapitel die Unterschiede aufzähle.
Ich hatte zu der damaligen Zeit eine recht erfolgreiche WhatsApp-Gruppe namens „Potterchats“. Darin waren viele Potterheads, die meinen Content auf TikTok mochten und deshalb auch in die Gruppe kamen. Ich habe mir damals auch extra eine Zweitnummer zugelegt, damit ich die alte Nummer veröffentlichen kann. Die stammte nämlich noch aus einer Zeit, in der man bei den Mobilfunkanbietern noch nicht seinen Ausweis hinterlegen musste.
Diese WhatsApp Gruppe war damals echt ziemlich cool und ich habe wirklich tolle Menschen kennengelernt. Ich habe diese Gruppe dann irgendwann verlassen, weil andere Plattformen wie Discord einfach angenehmer zu händeln waren. Scheinbar existiert diese Gruppe noch, aber ich habe keinen Einfluss oder Überblick mehr darüber.
Andere WhatsApp-Gruppen wie Errols Nest konnten nicht mehr an den Erfolg der Potterchats anknüpfen. By the way hatte ich auch nicht nur einen Discord-Server, sondern ich glaube mittlerweile 5. Alle habe ich irgendwann gelöscht, weil entweder die Server oder ich zu inaktiv darauf waren. Hier muss man aber auch ergänzen, dass ich für die Server kein so gutes Konzept hatte. Ich musste über die Jahre erst einmal lernen, wie man einen Discord-Server richtig managt, wie oft man Leute pingen sollte, etc. All das Wissen habe ich in meinen bisher besten Discord-Server gesteckt: Den Harry Potter Bookcast-Server.
Aber ich schweife wieder mal ab. In meiner damaligen WhatsApp-Gruppe gab es Leute, die sich die Harry Potter Bücher nicht leisten konnten. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, jeden Abend ein Kapitel mit meinem Handy aufzunehmen, quasi als Hörbuch. Das Format kam sehr gut an, die Leute fanden das echt cool. Am Anfang habe ich noch stumpf das Buch vorgelesen, mit der Zeit habe ich dann aber auch immer wieder unlustige Kommentare und allerlei kuriose Fakten eingestreut. Und falls dir dieses Konzept bekannt vorkommt: Ja, das war die allererste Version, des Harry Potter Bookcasts – ohne zu wissen, dass es die allererste Version war.
Über den Sommer 2020 hinweg plante ich ein Konzept für einen Podcast. Denn ich wollte diese Sprachaudios, die ich für meine WhatsApp-Community angefertigt hatte, öffentlich teilen. Doch nun gibt es hier ein Problem: Copyright. Denn man darf nicht einfach die Harry Potter Bücher vorlesen und als Hörbuch auf YouTube hochladen. Deshalb habe ich mir überlegt, wie ich das denn machen kann, ohne hier Stress zu bekommen.
Ich überlegte mir, dass es wohl am Klügsten sei, die Kapitel alle umzuschreiben, also jeden einzelnen Satz so umzuformulieren, dass er sich von der Originalvorlage hervorhebt. Ein cooles Konzept, doch das war nicht alles, was ich an Planung hineinsteckte. Denn es gab ein weiteres Problem: Ich konnte ja schlecht die Audio mit meinem Handymikrofon einsprechen. Da bräuchte es schon ein professionelleres Equipment. Also habe ich mein Geld gespart und mir ein kleines Setup eingerichtet. Zugegeben: Im Vergleich zu heute sehr amateurhaft, die ersten Folgen sind auch qualitativ nicht so gut.
In der WhatsApp-Gruppe hatte ich jeden Abend ein Kapitel vorgelesen, also bin ich davon ausgegangen, dass mir das als Podcast auch gelingt. Es hatte mich damals immer aufgeregt, dass man auf meinen Lieblingspodcast – fünf Minuten Harry Podcast von coldmirror – immer drei Monate warten musste. Mein Podcast sollte das besser machen und eine schöne Überbrückung auf die neuen Folgen bieten. Ich wollte eine Hommage an Kaddi setzen. Ich bin davon ausgegangen, dass jeder, der meinen Podcast hören wird, auch automatisch den von Kaddi kennt. Das war auch der Grund, warum ich viele Witze und Referenzen von Kaddi übernommen habe – einfach, weil ich ihren Podcast toll fand.
Das mir Leute dadurch dann ständig Plagiatsvorwürfe machen, hatte ich nicht eingeplant. Aber ganz ehrlich: Ich habe das immer irgendwie mit Humor genommen. Ich habe mich auch oft genug in meinem Podcast darüber lustig gemacht.
Mittlerweile gibt es den Podcast seit vier Jahren, eine wirklich lange und tolle Zeit. Mittlerweile brauche ich für eine Folge genauso lang wie coldmirror, was aber dem geschuldet ist, dass ich derzeit eine Ausbildung mache und mich mehr aufs Lernen konzentrieren muss. Das wird sich nach der Ausbildung hoffentlich alles wieder etwas einpendeln, damit wieder regelmäßiger Folgen kommen.
Aber, über die Zeit hat sich nicht nur der Abstand zu Veröffentlichungen geändert, sondern auch die Qualität des Podcasts. Während die ersten Folgen noch mit einem giddeligen, schimmligen Billo-Mikro aufgenommen wurden, habe ich mittlerweile ein professionelles Tonequipment, das sogar mit professionellen Studios konkurrieren kann. Mit meinem Neumann TLM 103 habe ich eine teure Investition in das Hörerlebnis getätigt und ich bin wirklich mehr als zufrieden.
Ich bin froh, dass ich mit dem Podcast ein Hobby gefunden habe, dass mich nun schon seit vielen Jahren begleitet und hoffentlich auch noch viele weitere Jahre. Der Podcast erzählt nicht nur die Geschichte von Harry Potter – nein, er erzählt auch meine Geschichte. Von einem jungen Mann, der aus dem Nichts kam, arbeitslos, perspektivlos zu einem erwachsenen Mann, der viel geschafft hat, aber auch noch viel zu schaffen hat.
Man begleitet nicht nur Harry, Ron und Hermine beim Älter werden – sondern auch mich. Es ist eine Reise durch das Leben – und das ist, am Ende des Tages, die wohl spannendste Reise. In diesem Sinne: vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Anhören der Folgen.


Anmerkung von Professor McGonagall: Fabi, warum musst du eigentlich immer so kitschig sentimental sein??? Wegen dir habe ich Tränen in den Augen!